Eine kurze Geschichte von VoiceOfCulture

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VoiceOfCulture - Die Geburt eines Fanzines

Im malerischen Sommer des Jahres 2002 setzten sich sechs musikbegeisterte junge Menschen zusammen, die das Gefühl hatten, etwas für Sub- und alternative Musikkultur tun zu müssen. Sechs Menschen nämlich, denen morgens der Idealismus das Frühstück ans Bett brachte und denen das Engagement täglich aufmunternd auf die Schultern patschte. Wir hatten das Glück gehabt, an der bewegten Subkulturszene Berlins teilhaben zu dürfen und hatten es genossen. Wir hatten Konzerte besucht, fleißig das Tanzbein geschwungen und uns mit Musikern, DJs und Veranstaltern angefreundet. Und dann lag es im Grunde auf der Hand: Mehr Eigeninitiative musste her! Heraus aus der Passivität des Konzertbesuchers, hinein in eine aktive Rolle innerhalb der Musikszene. Das war die Geburtsstunde von Voice of Culture!

Alternative Konzerttermine für Berlin

Alles begann mit einem Internetauftritt als zentrale Sammelstelle für alle relevanten Konzert und Partytermine. Relevant ist, so schreibt das (selbstverständlich inoffizielle) Fanzine-Gesetzbuch unter dem Stichpunkt „radikale Subjektivität“, was uns interessiert. Und uns interessieren die Schwerpunkte Ska, Punkrock, Worldbeats (Mestizo) und alternative Musikkultur. Wer Berlin kennt, der weiß: das eigentliche Problem der Stadt ist ein latentes Überangebot und die damit verbundene Unmöglichkeit, den Überblick zu behalten. Wer die beste Party trotzdem nicht verpassen will, dem sind die offiziellen Stadtmagazine schnell zu oberflächlich, die engagierten, einzelnen Nischenorgane aber wieder zu speziell und zu kleinteilig. VoiceOfCulture wagte den Spagat und bot einerseits eine repräsentative Auswahl aus dem alltäglichen Großstadtallerlei und trotzdem den szenerelevant umfassenden Überblick: Alle Konzert-, Party- und Clubtermine für Ska, Punk, Reggae und Mestizo auf einen Klick!

Vom Online- zum Printmagazin

Die Website lief sehr gut, bald war VoiceOfCulture die meistgeklickte Terminwebsite einer Subkulturnische in Berlin und Umgebung. Und weil das alles so einen Spaß machte, kamen bald weitere Ideen dazu. Wir trafen uns mit Bands zum Interview, besprachen unsere ersten Platten, engagierten uns als Veranstalter und so kam ein Projekt zum anderen. VoiceOfCulture wurde zum Onlinemagazin. Zwei Jahre später hatten wir so viel Material zusammengetragen, dass wir für unsere wachsenden Inhalte einen spannenden Rahmen suchten: Im Sommer 2004 erschien VoC als Printausgabe. Auf das Ergebnis sind wir immer noch stolz. Bis 2007 brachten wir sechs Ausgaben unseres Fanzines auf den Markt, darin eine Jahrhundertportion persönlicher Aufopferung und natürlich Interviews mit dem „Who is Who“ der alternativen Musikszene. Für die kleine Jubiläumsausgabe „Numero 5“ schafften wir es sogar, dem Heft einen selbst produzierten Tonträger beizulegen. Darauf: Fast ausschließlich für uns (oder mit uns) produzierte unplugged Versionen von sechzehn Bands aus der ganzen Welt. Das ganze Magazinprojekt blieb selbstverständlich bis zum Schluss bewusst ein günstiges und szenegerechtes Non-Profit-Unternehmen, bei dem die (geringen) Einnahmen durch Werbeschaltungen und Heftverkäufe plangemäß die Produktionskosten decken konnten.

Radio VoiceOfCulture

Mieschka hatte sich mit seiner Sendung „Mainstream für den Untergrund“ längst einen Fels im Berliner Punkrock-Moshpit erarbeitet, als wir mit VoiceOfCulture beschlossen, mit in das Radioboot zu hüpfen. Seit Anfang 2005 gab es die Sendung zum Magazin jeweils einmal im Monat live in Berlin und im Internet zu hören. Ska, Punk and Steady Beats on Air hieß das Programm mit dem sich Mieschka und Krizn alle vier Wochen als Piloten auf einen Rundflug über alle Neuigkeiten auf den Plattenmärkten und Tourplänen begaben. Nach 100 Sendungen haben wir traurigen Herzens unsere geliebte Radio Sendung für immer beendet. Es waren schöne Jahre und wir haben Radio VoiceOfCulture immer mit viel Herzblut und Leidenschaft betrieben.

Showdown im blutroten Sonnenuntergang?

In der Blüte seiner Zeit ist VoiceOfCulture richtig mächtig geworden. Viel Zeit, Mühe und Idealismus flossen in das Projekt und wir haben, wie wir finden, tatsächlich viel erreicht. Das möchte in aller Bescheidenheit einmal erwähnt sein. Trotzdem dreht sich die Erde weiter, wir werden älter und immer neue Aufgaben warten um Aufmerksamkeit heischend am Wegesrand. Irgendwann war es nicht mehr möglich, all unsere Projekte mit der gleichen energieraubenden Hingabe zu verfolgen, zumindest nicht mit unserem eigenen hohen Anspruch an die Dinge.
Aber: VoiceOfCulture ist nicht tot! Wir haben uns nur selbst ein wenig eingeschränkt. Eine neue Printausgabe ist, so leid es uns tut, zurzeit nicht realisierbar und der Magazinanteil wird stark zurückgefahren. Stattdessen wird in Zukunft der Schwerpunkt (wieder) auf den aktuellen Konzert- und Partyterminen für Berlin und auf Plattenkritiken liegen. Darüber hinaus läuft natürlich die Radiosendung weiter. Wir haben unsere Webpräsenz dahingehend überarbeitet und hoffen, sie bietet euch auch in Zukunft viele interessante Impulse.

Engagier dich!

Im Übrigen freuen wir uns nach wie vor über jeden fleißigen Mitarbeiter. Hast du ein Interview, einen Konzertbericht, eine Plattenkritik oder Ähnliches, das du gerne bei uns veröffentlichen möchtest, immer her damit! Gerne kannst du uns auch deine Konzert- und Partyhinweise schicken. Bitte erleichtere uns dabei die Arbeit und prüfe vorher, ob die Veranstaltungen, die du ankündigen möchtest, in unseren Themenbereich passen. Wenn ja, dann immer gern an: termine(at)voiceofculture.de

Besten Dank und ein kräftiges stay rebel, stay true.
Euer Woize Team.