VoiceOfCulture #1 - Erscheinungsdatum: 16.04.2004

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02.06.2004 Voice Of A Culture Goes Print!
printrelease am 12.06.2004 im wild at heart mit Lili. Skasozial. Delikat.

Irgendwann in den nächsten Tagen feiert Voice Of A Culture seinen ersten Geburtstag. Das Datum ist heute nicht mehr genau zu bestimmen. Umso mehr können wir behaupten, pünktlich zu diesem Anlass mit unserer ersten Druckversion auf den Markt zu drängen. In diesem Jahr ist unglaublich viel passiert - welch schlaue Einsicht - und es ist wohl auch der löblich aktiven Berliner Kulturszene zu verdanken, dass sich so schnell ein für uns befriedigendes Ergebnis entwickeln konnte. Angefangen hat alles wie so oft bei einer kleinen Feier - quasi mit einer Schnapsidee, oder vielmehr einer Bieridee und die will ja gepflegt sein. Gespräche in der Küche bis in die frühen Morgenstunden, zusammengepfercht zwischen Kühlschrank und chronisch überfüllter Abfalltonne, dazu etliche Zigarettenschachteln und viel Bier waren offenbar Nährboden genug, um daraus unser Projekt entstehen zu lassen. Wir wollten eine Internetseite auf die Beine stellen, die sich intensiv mit Mestizo, Ska und Punkrock auseinander setzt. Bis die Sache aber so richtig anlief, vergingen noch einige Monate. Dann trudelten die ersten Interviews ein. Wir schrieben unsere ersten Live-Reviews und sammelten vor allem mühsam Konzerttermine aus dem Internet zusammen. So entwickelte sich mit viel Idealismus und Durchhaltevermögen das Onlinemagazin Voice Of A Culture, wie man es heute vorfindet …

Unsere Textproduktion kann sich mittlerweile sehen lassen - Höchste Zeit sich ein wenig selbst auf die Schultern zu klopfen. Bei vielen Interviews, immer auf der Jagd nach noch nie dagewesenen Informationen, kam es uns besonders darauf an, die Bands als Mitglieder in einer Szene zu beschreiben bzw. nach persönlichen Meinungen und Stellungnahmen zu wühlen. Das ist uns aus verschiedenen Gründen nicht immer gleich gut gelungen. Deswegen werden wir aber nicht postwendend ein paar Runden Ecke-Stehen absolvieren. Zum einen lässt die knapp bemessene Zeit eines Interviews eine längere Diskussion über diverse Hintergründe nicht zu, zum anderen scheinen viele Bands gerade mit politischen Aussagen sehr vorsichtig und diplomatisch umzugehen. Vor allem in den USA verbindet sich mit Punkrock offenbar kein politischer Gestus mehr, zumindest aber nicht in dem Maße, wie das in Europa der Fall ist. Dicke Autos und Fastfoodwänste stehen längst schon nicht mehr im Widerspruch zu einer Punkrock-Lebenshaltung, aber das ist ja eigentlich nichts neues. Jedenfalls bemühten wir uns stets, das Selbstverständnis der Bands jenseits des „Wir wollen eine gute Show bieten und die Leute unterhalten“ ans Tageslicht zu bringen. Und damit uns auch keiner vorwerfen kann, wir lägen faul auf unseren Häuten herum, brechen wir nach der Etablierung unseres Onlinesamplers demnächst die nächste mediale Grenze.
Wir haben uns entschlossen, alle wichtigen und informativen Interviews, Berichte, aber auch die spektakulärsten Konzertberichte und die interessantesten CD-Reviews noch einmal abzudrucken. Ein Jahr Voice Of A Culture wird in einem A5 Heftchen konserviert! Das Print-Release wird in Form eines kleinen Konzertabends im Wild At Heart am 12.Juni 2004 stattfinden. Dazu haben wir 3 Bands eingeladen und dürfen hier stolz verkünden, wer uns den Abend versüßen wird: Zum einem die MädelsPopPunkband Lili aus Köln. Mit dabei ebenfalls eine Kölner Band, Skasozial. Die SkaPunk`n`Roller lassen auf vieles hoffen. Unterstützt werden die beiden Bands von den allseits bekannten Berlinern Delikat . Wem dann die drei Bands noch nicht genügen, der kann sich zwischendurch und nach den Konzerten vom Specialdurchblickersoundsystem eine ordentliche Portion Punkrock um die Ohren knallen lassen.

Inhalt Voc #1

  • Barcelona! - Kulturhauptstadt des Mestizo
  • Ska-P - Zum ersten Mal in Berlin ...
  • Rubberslime - Im Interview
  • The Toasters - Unverwüstlich seit über 20 Jahren
  • 08001 - Jüngstes Kind in Barcelonas Musikszene
  • Die Holzkiste nennt sich Cajon - Percussioninstrument
  • The dawing of a new era - Haupstadt Ska Sampler
  • Karamelo Santo - wollen den Traum aufrecht erhalten ...
  • Das lange Ska Wochenende - Festivalfeeling in Berlin
  • The Shocks - It looks like a rockband in prison ...
  • Neville Staples - Das Leben nach "The Specials"
  • Was ist die Colifata? - Über das Projekt und seine Ursprünge ...
  • Doggy - Story
  • The Slackers - Musik und Politik
  • Anti-Flag - Patriotismus auf dem Prüfstand

18.06.2004
So der Verkauf startet! Wir werden unser Heft auf verschiedenen Konzerten an den Mann bringen, die aktuellen Daten hierzu, findet ihr immer auf der Startseite. Wer will kann sich natürlich direkt von der netten Post beliefern lassen. Dazu einfach einen frankierten A5 Umschlag plus € 1,50 an voice of a culture, c/o matthias jäger, gubener straße 53a, 10243 berlin schicken und schon gehts raus an euch.

Außerdem findet ihr die Hefte auch in einigen Läden in Berlin:
Vopo Records (Danziger Strasse 31, Berlin-Prenzlauer Berg). Dockland Store direkt am hackeschen Markt. Tiki Heart Wienerstrs.20 10999 Berlin- Kreuzberg U- Görlitzer Bhf. Bus -129. Puke Music Samariterstrasse 34a F-hain, 10247 Berlin

meinungen zum ersten heft:

Alf Garnett #9:

Ist tatsächlich der Mieschka, der hinter diesem Hochglanz-A5er steckt, der gleiche Punker, den ich letztes Jahr in Rastatt kennengelernt hab, als er mit seiner „BOCKWURSCHTBUDE“ genannten Band unterwegs war? Und der macht jetzt dieses „OX“-in-klein-Zine mit dem ambitionierten Titel „Voice of Culture“? (…wobei ich mich gleich wegen des Untertitels „Mestizo | Ska | Punk“ fragen muß, welche Kultur oder gar Subkultur genau damit gemeint sein soll. Mestizo?!? Naja, wenigstens mal was anderes…) Mein erster Eindruck ist jedenfalls der, daß man dem Machwrk ganz gut anmerken kann, daß „V.O.C.“ ursprünglich mal als E-Zine angefangen hat und erst mit dieser Ausgabe den Sprung aus dem virtuellen Raum heraus gewagt wird – ein bisschen unpersönlich und ein Schreibstil, der eher an Musikartikel der Lokalzeitung als an ein Punkrockheft erinnert. Interviews gibt´s an der Punkrock-Front mit RUBBERSLIME (nicht so gut, wie das in der aktuellen „Pogo Presse“, THE SHOCKS (besser als das in der letzten „Pogo Presse“) und ANTI-FLAG (kann ich nicht vergleichen; hab i der letzten Zeit zu viele Interviews mit denen gelesen…) und dazu im Ska- bzw. Mestizo-Bereich mit THE TOASTERS (yeah!), NEVILLE STAPLES (Ex-SPECIALS), TE SLACKERS, KARAMELO SANTO (Argentinien) und COSTO RICO (Barcelona). Meinen Geschmack trifft das Heft noch nicht so ganz, dafür ist es wohl zu sehr lokaler Veranstaltungskalender für Ethnologiestudenten. Aber für Leute mit Mut zum Blick über den eigenen Punkrock-Tellerrand könnte es durchaus brauchbar sein.

PS: Wenn ich aus dem Heft ein bestimmtes Wort für meine persönliche „Liste der Unwörter in Punkheften“ aussuchen müsste (vgl. „EINLEBEN-Micha“, Platic Bomb), dann wäre das hier auf jeden Fall „hachis“.

Punk is dad #3:
Ein nahezu professionelles Debüt vom VOC, das bereits ein Jahr lang als E-Zine existierte. Vollfarbcover und eine gedruckte, nicht kopierte Auflage machen schon was her. Dreht sich viel um Ska und so. Naja, da bin ich wohl der falsche Ansprechpartner für. Mestizo ist ebenfalls ein von den Macher/innen bevorzugtes Soundstilmittel. Das bezeichnet wohl den Salsa/Ska/Rumba Sound. Alles gut gemacht, klar, nur ein bisschen unpersönlich.

Mind the Gap #9
Genau wie das SN-Punx ist auch das VOC aus einem Onlinefanzine hervorgegangen. Gedruckt ist halt doch geiler, wa? Man hat auch gleich ein paar große Namen im Programm (TOASTERS, RUBBERSLIME, SHOCKS, SKA-P…. hey, Moment, das kommt mir alles sehr bekannt vor!), die im Heft allerdings nur gekürzt zu Worte kommen (ganze Interviews auf der Homepage). Layout - hmm, nenn es übersichtlich, ich nenne es langweilig. Machaber nix. Wird bestimmt noch besser. Aber fettes Farbcover! Neben Punk beschäftigen sich die Macher mit Ska (KARAMELO SANTO) und vor allem auch MESTIZO (COSTO RICO Interview, Barcelona-Reisebericht). Guter Einstieg, Steigerung noch möglich.

Der gestreckte Mittelfinger #3
Da hat sich der gute Mieschka endlich seinen Traum erfüllt und macht jetzt ein eigenes Fanzine. Und dann gleich richtig professionell mit Farbcover und übersichtlichem Computerlayout. Thematisch dreht es sich um Mestizo, Ska und Punk. Mit Mestizo und Ska kann ich nichts anfangen, deshalb haut ich das meiste auch nicht vom Hocker. Dafür ist das Interview mit den SHOCKS richtig gut. Dann werden noch ANTI-FLAG interviewt (gähn) und die unglaublich schlechten RUBBERSLIME. Diese Band ist wirklich schlimm. Und am schlimmsten von denen ist Elf. Das Interview mit dem in einer der letzten PLASTIC BOMB ist echt übel. Also nicht das Interview, sondern der Typ. Was der für eine Scheiße erzählt ist echt unglaublich. Auch das Interview hier ist sehr dürftig und kurz. Das hätte mensch sich auch sparen können. Desweiteren gibt es noch Interviews mit NEVILLE STAPLES, KARAMELO SANTO, THE TOASTERS und THE SLACKERS. Für eine Debütausgabe nicht schlecht, nur sollten die Interviews schon ein bisschen ausführlicher sein. Die kann mensch zwar auf der Homepage in voller Länge nachlesen, aber wenn man schon ein Fanzine macht, dann richtig oder gar nicht.

Moloko Plus:
Das neue Fanzine für „Mestizo, Ska und Punk“ aus der Hauptstadt kommt für ne Erstausgabe äußerst professionell daher. Und gleich auf dem Titelblatt gibt`s was zu lernen für mich: was zum Teufel ist Mestizo? Aha, so was wieManu Chao, brasilianische Rhytmen, Latino, heißes Südamerika- Zeug eben. Den Musikstil kannte ich, aber interessant zu wissen, dass man das Mestizo nennt. Punkrock und Ska sind aber dennoch Schwerpunkt, wobei auch die Berichte aus der Mestizoecke nett zu lesen sind. Wie gesprächig Hauptstädter sein können, wenn sie zur Ausnahme mal von Hauptstädtern interviewt werden, zeigen die Shocks, die zur Abwechslung mal richtig das Maul auf kriegen. Bisherige Interviews waren immer nur im Stile von „Ja“, „vielleicht“, „kommt drauf an“ beantwortet- kurz, knapp und etwas arrogant. Schön zu lesen sind auch die anderen Inties mit z.B. Toasters, Slackers, Anti- Flag, wobei ich ernsthaft hoffe, dass ein Interview mit Rubberslime nun nicht zum zivilisatorischen Standart in der Fanzinewelt stilisiert wird. Nach Inties im Ox, im Plastic- Bomb, in der Pogopresse und in diesem vorliegenden Heft, ist jetzt hoffentlich bald Schluss mit dem Thema Rubberslime (so doll sind die nun wieder auch nicht!!!). `N Artikel zum Thema Ska-P, bei dem auch der viel diskutierte Antisemitismusvorwurf angesprochen wird gibt` s auch. Rundum liefert das Heft viele Infos und ich kann` s echt empfehlen! Anke

Drachenmädchen #8 :
"Ausgabe Eins des Mestizo, Punk, Ska Forums aus Berlin. Mir bislang nur als online-Magazin bekannt, nun auch als Print. 58 gedruckte Din A 5 Seiten im Programmheft Layout. Nicht schön aber übersichtlich und irgendwie ordentlich. Inhaltlich geht es um die oben genannten Genres, politisches und wieder Musik. Die Beiträge sind inhaltlich interessant und sollten von Dir als Liebhaber dieser Musikrichtungen auf jeden Fall wahrgenommen werden. Einfach Kontakt aufnehmen und schon flattert die dein Exemplar ins Haus."

Plastic Bomb #48:
Sehr professionell aufgemachtes Fachblatt für Mestizo, Ska und Punk, welches den geneigten Leser durch Farbcover und Lifestylemagazin Layout beeindrucken will, was bei mir nur bedingt auf Gegenliebe stößt. Aber was soll's, hier geht's hauptsächlich um den Inhalt und da gibt's nichts zu moppern. Ein wenig Punk (Rubberslime, Shocks und zum 234656. Mal Anti-Flag), ein wenig mehr Ska (Toasters, Ska-P, Neville Staples, Ska in und aus Berlin), sowie ein guter Teil Mestizo. Und wenn ihr nicht wisst, was es mit dieser Musik auf sich hat, dann holt euch die Gazette und die mehr als kompetenten Jungs und Mädels werden euch aufklären. Dirk

Superklaus #6:
Ich gestehe, dass ich bislang nicht einmal wusste, dass es eine Musikrichtung namens ?Mestizo? gibt. Aber jetzt weiß ich endlich in welche Schublade ich südeuropäische Bands stecken soll, die beispielsweise Ska, Pop Jazz und Funk mischen und das zu einer tanzbaren Mixtur aufkochen. Dieser Spielart der Musik sowie dem Punkrock und dem Ska widmet sich ein neues Fanzine nmens Voice of a Culture. Zu Wort kommen unter anderem Anti Flag (wie immer klar politisch), die Slackers (die über szene-interne Hackereien sprechen) oder Ska-P (knallen live, bringen aber durchaus heikle Aussagen zum Thema Israel).
Die erste Ausgabe des Voice of a Culture besitzt ein farbiges Titelbild, ein sehr sauberes Layout auf 60 Seiten und haufenweise Informationen. Das ganze ist sauber geschrieben und macht richtig Spaß. Mir fehlt ein bisschen die persönliche Note, aber für jemanden, der sich über musikjournalistische Beiträge freut, ist das Heft echt klasse. Und weiter entwickeln wird es sich garantiert. Der Startpreis von anderthalb Euro passt und bestellen kann man es bei ...