DiscÌpuilos de Otilia

Sie sind hier

Eigentlich wollte ich ja nur eine Review über die neue CD „Wateke!“ von den Discípuilos de Otilia schreiben. Als mich dann aber die Plattenfirma fragte, ob ich nicht auch gleich noch ein Interview machen wolle, habe ich natürlich zugesagt. Also begab ich mich einen Tag bevor die Jungs auf dem „Dr. Martens Ska-Festival“ in Lleida bei Barcelona spielen sollten in das Büro des Management, was Xabi, der selbst in der Band spielt, leitet.

Ihr spielt ja nun schon seit 10 Jahren. Denkt ihr, dass eure Musik jetzt reifer geworden ist und vielleicht auch besser?
Fransisco: Ja, die Band existiert jetzt schon seit 10 Jahren. In der ganzen Zeit haben wir immer Ska, Punk und Reggae gemacht, fröhliche Musik halt. Und auf dieser CD befinden sich halt die 10 Jahre, die wir hinter uns haben. „Wateke!“ heisst noch dazu Party. Ausserdem haben wir viele Musikstile vermischt auf der CD.

Xabi: Ich glaube „Wateke!“ ist sehr viel reifer. Wir haben die CD in unserem Aufnahmestudio aufgenommen, was das Ganze sehr viel einfacher gemacht hat. Dadurch konnten wir einfach etwas aufnehmen und sehen, ob es uns gefällt. Und wenn es uns nicht gefallen hat, haben wir es durch etwas anderes ersetzt.

„Wateke!“ heisst also Party. Woher kommt dieses Wort? Für mich erscheint es fast ein bisschen Afrikanisch.
Xabi: Haha, wir sind auch ein wenig Afrikaner...

Fransisco: Ursprünglich kommt das Wort aus den 70er Jahren, von unseren Eltern. Die haben damals Musik aufgelegt von Nino Bravo, falls du den kennst. Also „Wateke“-Musik.

Xabi: Das war damals sehr merkwürdige Musik. Und weil es nichts wichtiges zu besingen gab, wurde halt bloss gesungen: „Mit geht\'s so gut, wie schön ist doch das Leben...“. Das war dann „Wateke“.

Ihr habt auf der neuen Scheibe viele Kollaborationen mit vielen bekannten Musikern, wie z.B. Neville Staples von den Specials . Wie kam es dazu, kanntet ihr einige davon schon vorher?
Xabi: Die Band und unser zweiter Sänger Jofre wollten, dass wir mit vielen Bands kollaborieren. Für Neville Staples z.B. organisieren wir die Tour in Spanien und haben deshalb auch eine sehr gute Verbindung zu ihm. Und die Musiker, die wir eingeladen haben, waren alle sehr erfreut, dass wir sie gefragt haben. Alles lief ziemlich relaxt ab. Wir haben uns halt an einem Tag getroffen, zusammen gegessen, gesprochen, getrunken und geraucht, und danach sind wir wieder nach Hause gegangen.

Fransisco: Auf dieser CD gibt es auch einen Song auf Katalonisch, der von dem Sänger der katalonischen Band „Brams“ gesungen wird. Das ist der erste Song, den Discípulos de Otilia in Katalan veröffentlichen, das ist ziemlich cool.

Wie kam es dazu, dass auch Yacine von Cheb Balowski auf eurer CD zu hören ist? Die Musik von Cheb Balowski und den Discípulos ist doch sehr verschieden.
Xabi: Zuerst einmal kam Yacine immer auf unsere Konzerte. Zweitens geht es bei dem Song um die Immigration und die Schwierigkeiten, die Immigration hier in Spanien zu regeln. Abgesehen davon haben wir auch eine gute Verbindung zu ihm, wie auch zu Costo Rico . Er ist schon ein toller Mensch, sehr sensibel für gewisse Sachen.

Er hat ja auch schon viel mit anderen Bands gemacht.
Xabi: Ja, mit Costo Rico hat er auch etwas gemacht. Yacine ist ein wirklich toller Typ. Sehr offen, sehr ruhig und ihm gefällt es, mit den Leuten, die er kennt, etwas zusammen zu machen.

Ihr ward ja auch Support-Group für Neville Staples bei den MTV Europe Awards in Edinburgh. Wie lief das ab?
Fransisco: Es gibt sogar einen Song, der „Loosing Papers in Edinburgh“ heisst. Den haben wir dort gespielt, weil er auch in Englisch ist, damit die Leute ihn verstehen. Es war eine sehr coole Erfahrung.

Xabi: Es war schon ein bisschen merkwürdig. Wir sind halt ins Flugzeug gestiegen, dann in den Zug, haben gespielt, dann geschlafen, dann wieder in den Zug und ins Flugzeug und das war‘s. Wir sind eine kleine Band, die aus Freunden besteht. Wir spielen seit 10 Jahren und haben nicht viel Glamour. Deswegen war der Auftritt schon sehr lustig, weil alle super glamourös dort waren und wir waren auch dort und haben uns dann einfach betrunken.

Ihr singt ja viele Lieder auf Englisch. Denkt ihr, dass es besser ist, um mehr Leute mit eurer Musik zu erreichen?
Xabi: Wir planen das nicht wirklich. Wenn wir einen Text in Englisch schreiben, dann, weil er sich so besser anhört.

Fransisco: Ja, es hängt wenn dann schon mit dem Klang des Liedes zusammen und nicht damit, wer die CD hören wird etc. Aber es klingt halt besser auf Englisch, jeder sagt uns das. Aber wir haben ja auch ein Lied auf Katalonisch, was sich gut an hört, oder wenn mal was auf Französisch kommen sollte, kein Problem.

Xabi: Unser Ziel ist ja nicht mehr CD\'s zu verkaufen. Unser Ziel ist Spass zu haben.

Abgesehen von den englischen Liedern habt ihr auch eine Affinität zum Fussball. Zum Beispiel das Lied „The Satelites“, über eine Frauen-Fussball-Mannschaft. Was für eine Verbindung habt ihr zu der Mannschaft?
Xabi: „The Satelites“ ist eine Frauen-Fussball-Mannschaft von hier, die Freunde von uns sind.

Fransisco: Unser Gitarrist ist noch dazu der Coach der Mannschaft und seine Frau spielt ebenfalls dort mit. Also von daher...

Xabi: Ja, wir sind die Supporter von „The Satelites“.

Okey, danke vielmals für das Interview.

Xabi: Sehr schön, danke dir.