Im Rahmen ihrer „The Sound of Revolution“ Album Tour gastierten am 28.12.17 Los Fastidios aus Verona im Potsdamer Archiv. Das Archiv besteht seit 1994 als besetztes und später als legales Hausprojekt und ist ein Ort für kulturelle, politische, sportliche und nicht zuletzt künstlerische Interessen. Dafür stellt das Archiv seine Kneipe, das Café, einen Konzertsaal, das Atelier, die Siebdruckerei, eine kleine Turnhalle und einige Proberäume zur Verfügung.
Als Vorband gaben sich an diesen Abend „Uppercuts“ aus Berlin das Mikro in die Hand. „Uppercuts“ sind dann auch schon 15 Jahre unterwegs und erfreuen die Hörerschaft mit feinstem Oi/Streetpunk. Die Band besticht vor allem durch Sängerin Manja, die gesanglich schwer an „Penelope Houston“ von den „Avengers“ erinnert. Sie eröffneten den Reigen mit einem locker-flockigen Oi!/Streetpunk-Set aus Eigenkompositionen und zwei Cover-Versionen: „Second to none” von den „Avengers“ und die großartige Hymne „Goin Down The Bar”von „Wretched Ones“.
Die Jungs aus Verona starteten ihren Auftritt mit einigen älteren Klassikern wie „Fiumi Di Parole“, „Animal liberation“ oder „Fiumi di parol“ und viele weitere. Der recht kleine Konzertsaal war von Anfang an zum Brechen voll. Die Stimmung von Anfang an sehr ausgelassen und Tanzwütige Skins, Antifas und Ultras brachten das Archiv zum Beben. Sehr fein das Ganze.
Im zweiten Teil spielte Los Fastidios diverse Songs von der EP „So rude, so lovely“ u.a. „in 1968“ und „la mia vita“ sowie den EP Titel selber.
Der dritten Teil bestand aus fast allen Stücken, vom aktuellen Album „The Sound of Revolution“. Den Abschluss bildeten dann die Klassiker wie „Bella Ciao“, „Antifa Hooligans“, „3 Tone“ und der letzte Song vom aktuellen Album, der „Ska Medley (You're Wondering Now We're Coming Back)“, eine knackige Coverversion des The Specials Klassiker.
Die vier Jungs wurden einmal mehr ihrem guten Ruf gerecht. Zu letzt hab ich sie im Jahr 2004 in Berlin gesehen, an Feuer haben sie seit dem nichts verloren und sich musikalisch wie inhaltlich ziemlich gut entwickelt. Sie zählen für mich, neben Banda Bassotti und Talco zu dem Besten was Italien seit Jahrzehnten an Ska und Streetpunk zu bieten hat.