Zum 17. Male hieß es Weihnachtspogo in Frankfurt (Oder), wie immer mit den Üblichverdächtigen um die Bockwurschtbude, den Psychrolutes und Telekoma. Als Gäste hat man sich Nobelschrott, aus Berlin, gegönnt. Nobelschrott spielten 2016 schon mal mit der Bockwurschtbude, damals im alt ehrwürdigen „Thommy Weißbecker Haus“ zu Berlin. Heute also das erste mal in Frankfurt (Oder). Na dann los.
Der Weg vom Parkplatz zum Einlass brauchte schone eine ganze Zeit. Leute von außerhalb und viele, viele Exil Frankfurter*innen säumten den Weg und so dauerte die Begrüßungszeremonie seine Zeit. Derweil tobten sich Nobelschrot auf der Bühne aus und sorgten für das ein oder andere geschwungene Tanzbein. Am Merchstand gab es dann erstmal einen Stapel CD‘s für die Feiertage, welche eine Besprechung unterzogen werden wollen und sollen.
Nachdem 2/3 des Publikums begrüßt waren, etwa 300 dürften es locker gewesen sein, gaben sich Psychrolutes ihr jährlich Stelldichein in Frankfurt (Oder) und boten gewohnte Kost zum Mitwippen. Die Jungs haben mir im letzten Jahr wesentlich besser gefallen und waren wohl, zumindest laut ihrer Facebook Seite diese Jahr nicht so aktiv.
Den dritten im Bunde gaben dann Telekoma und legten gleich ordentlich los. Lauter, härter, schneller war hier die Devise und der Laden fing ordentlich an zu beben, die Tanzfläche füllte sich und würde größer und größer. Songtechnisch ging es einmal Querbeet durch die Alben "Anfang oder Ende", "Wirrwahr" und "Die Wurzel allen Übels". Der Pöbel hatte sichtlich Spaß und ein kurzer Blick auf die Uhr verriet, dass es schon weit nach Mitternacht ist und das Konzert noch lange nicht zu Ende.
Den Abschluss des Reigens, machten dann die Jungs von der Bockwurschtbude. Nach einer kurzen Frischluft- und Umbaupause machten sie da weiter wo Telekoma aufgehört haben. Die Jungs haben ein paar neue Stücke im Repertoire, welche sich live ziemlich gut anhören. Hier dürfte dann bald ein neues Album zu erwarten sein, wir sind gespannt. Nach diversen Hüpfeinlagen, quer-schräg durch den Saal purzeln und Oi!kalyptusbonbon war dann auch gegen 2:00 Uhr Schluss. Die Ohren fiepten, diverse Knochen taten weh und auch sonst zeigte sich, dass ein 20 Stundentag mit Ende dreißig ziemlich intensiv und anstrengend sein kann.
Das diesjährige Klassentreffen der verschiedensten Leute aus dem linken und alternativen Spektrum der Stadt und dem Umland, sowie von den Heimkömmlingen, die zur Weihnachtszeit Mutti und Vaddi etc. besuchen, war einmal mehr ein Erfolg. Der Pöbel ging auf und neben der Tanzfläche sehr gut ab, was quasi jedes Jahr erneut für verwirrte Blicke bei den hauseigenen Tresenkräften sorgt. Ausgewogene Tanzeinlagen ist man wahrscheinlich im Kamea einfach nicht gewohnt. Beherbergt man ja sonst das Jahr über ausschließlich das Schickimicki- und Möchtegern-Publikum aus Stadt und Umland.
Und auch sonst muss man über das Kamea als Veranstaltungsort reden, machte diese Location in den letzten Monaten immer wieder durch rassistische Türpolitik von sich reden. Auf der anderen Seite beißt es die Pogo Veranstalter jedes mal in den Schwanz bei der Suche nach einer Location. Es ist in Frankfurt (Oder) nach wie vor unmöglich andere geeignete Räumlichkeiten zu finden um Konzerte für 200-400 Menschen zu veranstalten. Ein Problem welches es dringend zu lösen gilt.