Was war denn das bitte? Sonntagmittag, der Schreiberling dieser Zeilen liegt ziemlich parallelisiert auf dem Sofa und versucht in Worte zufassen, was er letzte Nacht im altehrwürdigem SO36 erlebt hat. The Busters gaben sich im Rahmen ihrer „Straight Ahead“ Albumtour in Berlin, am 10.02.18 die Ehre. Als im Herbst das Album ins Haus flatterte, stand ziemlich kompromisslos im Raum, dass die Jungs dieses Jahr bei einem Konzert besucht werden müssen. Also los, auf nach Berlin Kreuzberg, die Lieblings Falafelbude angesteuert um sich zu stärken und danach ab ins SO36.
Jung und alt kamen zusammen um der Ska und Rocksteady Zeremonie von Richie Alexander und Co. beizuwohnen. Nach einem kurzen Intro betraten The Busters die Bühne und starteten mit dem gleichnamigen Song zur Tour „Straight Ahead“ in einen grandiosen Abend.
Im Laufe des Abends spielten die Jungs einen flotten Wechsel zwischen alten Klassikern und neuen Stücken. Live überzeugten mich die neuen Songs wie „Ska Is“ oder „Rope-a-Dope“ dann doch wesentlich mehr als auf dem Album. Das ganze kommt Live einfach knackiger und rustikaler daher als, dass im Studio produziertes Album. Der neue Sänger Joe Ibrahim macht auf der Bühne auch eine gute Figur und tritt das Erbe von Ron Marsman würdig an.
Bei „Mickey Mouse in Moscow“ setzt sich ein Großteil des Publikum ohne Aufforderung hin und sprang nach dem Intro kollektiv hoch. Das Publikum hatte seinen Spaß und es wurde eine fette Party mit sehr vielen (5-6?) Zugaben. Darunter ein Cover des Klassikers „Wish You Were Here“. Kaum zu glauben aber bei der Stimmung setzt das Publikum noch einen drauf. Fast das ganze SO36 sprang und sang mit. Zum Abschluss gab es noch den recht passenden Song „Thats all“.
Auch wenn der Gesamteindruck der neuen Stücke an vielen Stellen ziemlich poppig daherkommt und mensch sich vielleicht hin und wieder etwas mehr rocksteady two-tone Beat gewünscht hätte, lässt sich resümieren, dass gerade die Mischung aus alten und neuen Songs es The Busters ermöglichen, ein vielfältiges Publikum anzusprechen und zu begeistern. Das knacken volle SO36 gab ihnen dabei auf jeden Fall mehr als nur recht und so darf man den Auftritt von The Busters als absolut gelungenen bezeichnen. Sie waren und sind einfach eine grandiose Live-Band, die es schafft, damals wie heute nach 31 Jahren, immer noch mit Leichtigkeit auch den müdesten Hintern in Bewegung zu setzten. Egal ob alt oder jung, das Tanzbein wurde geschwungen und so kam bei der eingangs erwähnten Mischung aus alten und neuen Songs, jede*r auf seine Kosten.
Jan (11.02.18)