Talco auf Deutschlandtour und im Gepäck ihre neue Scheibe „and the winner isn‘t“. Da war schnell klar, das Konzert in Berlin ist Pflicht. Also bei Kati von Muttis Booking eine Pressekarte geordert und los ging es nach Berlin.
Als Warm-up haben Talco sich für einen Teil der Tour die katalonische Band Ebri Knight aus der der Provinz Barcelona genauer gesagt der Comarca Maresme an Board geholt. Ebri Knight kombinieren die mediterrane und keltische Musik mit einer heftigen Priese Punk-Rock und sind für ihre energetischen Live-Auftritte den Kenner*innen der Folk-Punk Szene bekannt. Inhaltlich geht es den sechs Jungs um den Befreiungskampf und die Selbständigkeit Kataloniens. Angereichert wird das ganze mit dem ein oder anderen Partisanenklassiker, so gab es u.a. ein ziemlich geniales „El pueblo unido“. Das Publikum zog bei den meisten Stücken ordentlich mit, hörte brav auf den Sänger und bildete bei mehreren Songs eine Gasse im Saal, um dann in einen gepflegten keltischen Massenpogo zu verfallen. An der ein oder anderen Stelle gab es ein katalonische Fahne zusehen und viele freudige Gesichter. Nach knapp 50 Minuten war der Auftakt dann vorbei und nach einer kurzen Umbaupause waren Talco an der Reihe.
Talco, ja da braucht mensch eigentlich nicht viel zu sagen oder zu schreiben. Neben Los Fastidios und Banda Bassotti, mit das beste was Italien in Sachen Ska-Punk zu bieten hat. Auf die Ohren gab es ein Großteil an älteren Stücken aus 14 Jahren Band Geschichte, vom neuen Album wurde u.a. die kleine Hymne auf Mohammed Ali, „Bomaye“ zum besten gegeben. Am meisten überzeugt haben mich die Stücke „Ancora“, „La Verita“, „Bella Ciao“ und „Tarantella Dell'ultimo Bandito“.
Das Astra war am toben und kochen, links und rechts tauchten immer wieder völlig verschwitzte Menschen auf, die sichtlich ihren Spaß hatten. Zum Ende hin durfte das geneigte Publikum das ein oder andere stage dive bestaunen bzw. zu stützen, als sich sowohl Sänger Dema und Trompeter Rizia ein Bad in der Menge gönnten und einmal zur Hallenmitte und zurück getragen wurden. Alles in allem war das ein sehr gelunges Konzert und eine erneute Hommage an Ska, SkaCore oder eben an CombatSka bzw. Punkchanka.
Im nächsten Jahr steht das 15 Jährige der Band an und mensch darf gespannt sein, mit was und wie Talco es begehen werden.
Jan (11.03.18)