Es weihnachtet sehr, zumindest laut Kalender, vom Wetter her ist es eher Frühling und trotzdem stand das jährliche Klassentreffen oder einfach nur ein nettes Beisammensein der verschiedensten Leute aus dem linken und alternativen Spektrum der Stadt und dem Umland, sowie von den Heimkömmlingen, die zur Weihnachtszeit Mutti und Vaddi etc. besuchen. Quasi die Homecoming Party für eben jene Szene, welche in diesem Jahr noch am 27.12. durch ein Konzert von Feine Sahne Fischfilet abgerundet wird.
Neben den üblichen drei Frankfurter Punkbands lud man sich in diesem Jahr die Potsdamer Combo „Dranske“ ein. Eben jene machten den Anfang und versuchten den Pöbel mit Deutschpunkkabaret einzuheizen. Da der Begrüßungsreigen, wie jedes Jahr, ziemlich lange dauerte, bekam ich davon leider recht wenig mit.
Als nächstes gaben Psychrolutes ihr jährlich Stelldichein in Frankfurt (Oder) und boten gewohnte Kost zum Mitwippen. Die vier Jungs haben mir im Vergleich zum letzten Jahr wesentlich besser gefallen und man kann ihnen einen grundsoliden Auftritt bescheinigen.
Den dritten im Bunde gaben dann Telekoma und legten gleich ordentlich los. Lauter, härter, schneller war hier die Devise und der Laden fing ordentlich an zu beben. Die Tanzfläche füllte sich und wurde größer und größer. Songtechnisch ging es einmal Querbeet durch die Alben "Anfang oder Ende", "Wirrwahr" und "Die Wurzel allen Übels". Welche vor kurzem als re-press auf LP erschienen sind. Der Pöbel hatte sichtlich Spaß und ein kurzer Blick auf die Uhr verriet, dass es schon weit nach eins war und das Konzert noch lange nicht zu Ende.
Denn zum guten Ende gab es noch Bockwurst, nicht aus der Dose sondern aus dem Kocher serviert, vom Bockwurschtbude Schlagzeuger und Reaktionskollegen Mieschka persönlich, der dann ziemlich flink auf die Bühne musste.
Auf der Bühne boten die vier dann das Beste ihre tanzbarsten Stücke von den Alben 'Ein Ende am Licht des Tunnels' und 'Back to the roots', aber auch Klassiker wie 'Oi!kalyputsbonbon' und 'Cheers Prostmann' gab es auf die Ohren und endeten im Saalpogo. Ebenso gab es diverse neue Stücke im Repertoire, welche sich live ziemlich gut anhören. Hier ist dann bald ein neues Album fällig. Nach diversen Hüpfeinlagen, quer-schräg durch den Saal purzeln war gegen halb drei Schluss.
Der Weihnachtspogo in seiner 18. Auflage, hat nichts an Charme verloren. Bis zum nächsten Jahr.
Jan (21.12.19)